Bündnis gegen den Ausbau des Südschnellwegs: Autoverkehr reduzieren, Alternativen stärken!

Bündnis gegen den Ausbau des Südschnellwegs: Autoverkehr reduzieren, Alternativen stärken!

Zusammen mit vielen Akteuren aus der hannoverschen Zivilgesellschaft haben wir uns zu einem Bündnis gegen den Ausbau des Südschnellwegs zusammengeschlossen, denn:

Um der Klimakrise entgegen zu wirken, brauchen wir weniger statt mehr Autoverkehr. Zudem dürfen Naturschutzgebiete nicht durch den Bau von überdimensionierten Schnellstraßen beschädigt werden. Regionale Flora und Fauna sind entscheidend für den Erhalt der Artenvielfalt – ihr Schutz hat deshalb absolute Priorität!

Verkehrswende nicht in Sicht

Stadt und Region Hannover haben sich klar bekannt zum Ziel der Verkehrswende und zum Erhalt der Artenvielfalt. In der Landeshauptstadt beginnt im nächsten Jahr der Dialog zur autofreien City – mit dem Ziel die hannoversche Innenstadt lebenswerter und als Zentrum einer ganzen Region attraktiver zu machen. Zudem soll der Radverkehr durch insgesamt 13 Velorouten in den nächsten Jahren deutlich gestärkt werden.  Die Region Hannover investiert u.a. mit dem Programm Verkehrswende intensiv in den Ausbau des ÖPNV, geht mit Verkehrsversuchen neue Wege (Tempo 30 in Ortsdurchfahrten) und baut bis 2025 das Alltagsroutennetz an Kreisstraßen im Umland für den Radverkehr aus.

Die Planungen des Bundesverkehrsministeriums: der Südschnellweg soll für mehr und schnelleren Autoverkehr ausgebaut werden. Dabei müsste der Bund den Autoverkehr überall zügig reduzieren – wenn er die von der Bundesregierung beschlossenen Ziele in Sachen Klimaschutz und das Pariser Abkommen einhalten will –. Die neue Studie, die das Wuppertal Institut im Auftrag von Fridays for Future erstellt, zeigt: wir müssen runter auf maximal die Hälfte der heutigen Automengen! Mehr Fahrspuren führen aber zu mehr Autoverkehr.

Schlechtere Möglichkeiten für den Radverkehr

Die derzeitige Planung für die Leinemasch verschlechtert die Möglichkeiten für den Radverkehr in alle Richtungen. Momentan gibt es zwischen Hildesheimer Straße und Leinemasch drei Nord-Süd-Querungen für den Radverkehr. Zukünftig soll die Querung auf Höhe des Döhrener Maschparks geschlossen werden; die Querung an der Schützenallee erhält eine für den Radverkehr unverträgliche Ampelschaltung. Die dritte entlang der Leine bedeutet für die meisten Menschen einen Umweg. Nur wenn diese sehr gut ausgebaut würde, wäre sie eine attraktive Variante und echte Alternative. Das ist aber bisher nicht geplant.

Entlang des Südschnellwegs sieht es nicht besser aus: Der einst geplante Radweg ist weggefallen. Dabei müsste für eine hochwassersichere, schnelle und komfortable Querung der Leinemasch der Südschnellweg selbst nicht mal verbreitert werden. Eine Lösung z.B. mittels eines angehängten oder separat geführten Radwegs führt weder zu Belastungen des Naturschutzgebiets noch zu einer nennenswerten Kostenerhöhung. Es kann nicht sein, dass das Bundesverkehrsministerium sich hier um den Radwegbau drückt, dieser fällt mit 10 Mio. Euro angesichts der Gesamtkosten für den Südschnellweg von rund 380 Mio. kaum ins Gewicht.

Teil eines viel größeren Ausbauvorhabens

Der Ausbau des Südschnellwegs ist zudem Teil eines viel größeren Ausbauvorhabens (im Bundesverkehrswegeplan einzusehen): Dem teils vierspurigen Ausbau der B65 zwischen Bad Nenndorf und Peine zur „Südautobahn“.

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Wer sich uns anschließen möchte, schreibt uns einfach eine Mail an hannovair@posteo.de