21 Okt Asthma für alle statt Fahrverbote für wenige
Dem niedersächsischem Umweltministerium haben wir mit einem Plakat zu mehr Ehrlichkeit in der Außendarstellung verholfen. Darauf zu lesen:
„Asthma für alle statt Fahrverbote für wenige. Niedersachsen. Klar.“
In Hannover werden die geltenden Grenzwerte für Stickstoffioxid an zahlreichen Messstellen seit Jahren nicht eingehalten. Weil die Stadt es versäumt hat, entschieden gegen zu steuern und eine echte Verkehrswende auf den Weg zu bringen, drohen nun Fahrverbote.
Davon will die Landesregierung und auch Umweltminister Olaf Lies (SPD) aber nichts wissen. Abwarten und Aussitzen lautet weiterhin die Devise. Man ist der festen Überzeugung, irgendwann im nächsten oder übernächsten Jahr die Grenzwerte einhalten zu können. Das Problem, so wird es dargestellt, wird sich somit quasi in Luft auflösen.
Dabei wird geflissentlich ignoriert, dass selbst wenn die geltenden Grenzwerte in naher Zukunft gerade so eingehalten werden, die Luft noch lange nicht sauber ist. Vor allem: Kein Mensch atmen Jahresmittelwerte ein. Was wir einatmen, was uns schadet und krank macht, sind die Belastungsspitzen, die zu Stoßzeiten auftreten. Eine knappe Einhaltung der Grenzwerte ändert daher kaum etwas an den realen Belastungen.
Konstruktive Vorschläge und ein echter Wille, die Verkehrswende in Niedersachsen einzuleiten, sind bei der Landesregierung jedoch nicht zu erkennen.
Wobei, ein prima Vorschlag kam aus der Landespolitik: Die FDP-Fraktion forderte, man möge die Messstellen doch bitte weiter von der Straße abrücken, und mit mindestens 9,50 Meter Abstand und in 4 Metern Höhe aufhängen.
Ein wunderbarer Vorschlag, den wir nur um eine Kleinigkeit ergänzen möchten: Man möge doch bitte alle Eltern in Hannover anhalten, ihre Kinder beim Überqueren der Straßen ebenfalls mit gebührendem Abstand und in 4 Metern Höhe aufzuhängen. Alles andere wäre einfach unverantwortlich!
Lesen Sie auch unsere Pressemitteilung.
Einen Bericht dazu gab es auch in der Neuen Presse.
AK, 21.10.2018